Dokumentarfotografie zeigt die Welt so wie sie ist – echt, unverblümt, lebendig, schockierend, faszinierend oder konträr. Echte Menschen in echten Szenen.
Am Anfang einer jeden Dokumentarreihe steht meine Neugier über ein Thema, welches mich beeindruckt, berührt, schockiert oder in seinen Bann zieht. Ich stelle mir die Fragen: Was möchte ich darüber lernen? Was kann ich Neues darüber aufdecken? Welche Perspektive möchte ich verändern und warum? Wie tief will ich eintauchen? Gibt es einen anderen Blickwinkel als den, den wir schon haben?
Ist das Konzept für die Dokumentation in den Grundzügen erstellt beginnt die eigentliche Arbeit. Die Recherche. Dieser Teil der Vorarbeit ist ein nicht zu unterschätzender Bestandteil. Gelingt es tief in Themen eintauchen und sie ganzheitlich zu verstehen so ist man in der Lage sehr interessanten Menschen zu begegnen, ihnen die richtigen Fragen zu stellen und das Thema in Form von Fotoaufnahmen umfangreich zu dokumentieren. Die Aufnahmen dienen als aussagekräftige Botschaft, welche über den Text hinausgeht und den Betrachter mit in den Augenblick des Geschehens nehmen.
Deutschland ist ein konsumstarkes Land. Nur in sehr wenigen Ländern wird ähnlich viel konsumiert. Bei einem weltweiten Vergleich aller Länder und Volkswirtschaften landet Deutschland auf Platz 4 der privaten Konsumausgaben. Europaweit gesehen sogar auf Platz 1 noch vor England, Frankreich und Spanien. Weiter ergab eine Untersuchung in Bezug auf Werte wie Lebensqualität, politische sowie wirtschaftliche Stabilität, Gesundheitssystem, Familienfreundlichkeit und dem Unternehmertum einen weltweiten Platz 2 Deutschlands im internationalen Vergleich. Nur die Schweiz schnitt hier noch besser ab.
Dennoch gibt es in Deutschland Menschen, die sich bewusst gegen ein „konsumlastiges“ Leben entscheiden und einen alternativen Lebensweg fernab vom Mainstream einschlagen. Sie bestreiten ihr Leben oft als Selbstversorger, einige sogar ohne fließend Wasser und Strom. Ihre Sichtweise auf die Welt unterscheidet sich gravierend von der breiten Masse.
– Was sind die Beweggründe, diesen Weg einzuschlagen?
– Ist dieser vermeintlich simplere Lebensstil Bereicherung oder selbst auferlegte Bürde?
– Wie gestaltet sich der Alltag dieser Menschen?
– Welche Reaktionen kamen aus Gesellschaft, von Freunden und der Familie?
– Gibt es etwas, was sie aus ihrem „alten“ Leben vermissen“?
In meinem neuen Projekt “Konsum” möchte ich genau diesen Fragen nachgehen und
Menschen, die sich gegen ein Leben im Konsum des Mainstreams entschieden haben, in
ihrem Alltag begleiten.
Für frische Gedanken und einen Austausch bin ich immer dankbar. Gerne kannst du mich
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