In der Abgeschiedenheit von Laxforsen, nahe der lebhaften Stadt Kiruna, deren Schicksal untrennbar mit der gewaltigen Mine verbunden ist, findet man Göran, einen Mann, der die Tradition des Schlittenbaus verkörpert. Einst Möbelschreiner, Lehrer, Grubenarbeiter, dann autodidaktischer Hundeschlittenbauer. In seiner Garage begann er 1986, die ersten 500 seiner mittlerweile über 4000 Schlitten zu bauen, die inzwischen ihren Weg über ganz Skandinavien hinaus bis nach Spanien, Amerika und Israel gefunden haben.
„Das ist kein normaler Job“ sagt Göran lächelnd. Jeder Schlitten, ein Unikat, spiegelt Görans Liebe zur Perfektion wieder. Seine Werkzeuge: Hobel, Säge, Fräsen, Pressen, Bohrer und einige selbst ausgetüftelte Werkzeuge welche komplizierte Arbeitsschritte vereinfachen. Seine Materialien: heimische Esche und Tanne, verleimt und in Form gebogen, um hieraus widerstandsfähige Kufen zu fertigen. Während moderne Schlittenbauer oft zu Aluminium und Schrauben greifen, bleibt Göran der Tradition treu – Holz und Schnüre sind seine Wahl gegen den Verschleiß der Zeit und die rauen Bedingungen im Norden.
Sein Wissen um die englische und deutsche Sprache, erworben in Schulzeiten und durch die Kameradschaft eines Kollegen aus der Mine, hilft ihm heute, seine Schlitten weit über die Grenzen Schwedens hinaus zu verkaufen. Die robusten Kufen seiner Werke tragen Spuren der Vergangenheit und die Weisheit aus vier Jahrzehnten Erfahrung mit sich.
Von Nachbarn Mats und Carmen, die mit ihren Huskys Schlittentouren anbieten, erhält Göran wertvolle Rückmeldungen zu den seltenen Schwachstellen seiner Schlitten. Dieser Austausch, so essenziell wie das Ölen der Holzoberflächen, garantiert einen dauerhaften Verbesserungsprozess seiner Konstruktionen.
In einer Welt, die sich immer schneller von alten Traditionen abwendet, bewahrt Göran ein Stück nordische Kultur – handgefertigt, beständig und mit dem Versprechen, gegen die kalten Winde des Wandels bestehen zu können.