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© 2024 Tom Brunner

Zwischen Schnee und Stille: Mit Huskys durch das Herz Lapplands

In den Weiten Finnlands, wo die Natur noch die Gesetze des Lebens diktiert, lebt Laila, eine engagierte Huskieführerin, deren Alltag eng mit den wechselnden Jahreszeiten verwoben ist. Ihre Geschichte beginnt im Süden des Landes, wo sie zusammen mit ihren 37 Huskies den Sommer verbringt. Sobald der Winter naht, macht sich Laila mit ihren Hunden auf den Weg in den Norden, dorthin, wo der Schnee tiefer, der Frost schärfer und das Leben rauer ist.

“Das ist kein Job für jedermann”, sagt Laila, während sie einen der jüngeren Hunde beruhigt. “Es erfordert Hingabe, jeden einzelnen Tag.” Sie spricht von langen, Stunden in der Dunkelheit, von klirrenden Temperaturen, die sich an manchen Tagen bis auf -35 Grad Celsius absenken. Doch das stört die Hunde nicht. Sie sind gebaut für diesen Winter, für das ewige Weiß und die endlose Kälte, die die restliche Welt so unbarmherzig erscheinen lässt.

Früher konnte Laila ihre Touren im Süden anbieten, in der Nähe ihres Zuhauses. Aber die finnischen Winter sind dort nicht mehr, was sie einmal waren. Der Schnee wird weicher, die Temperaturen milder, und für ihre Huskies bedeutet das eines: kämpfen, statt laufen. Also packt Laila ihre Sachen, verlädt Schlitten und Hunde in ihren umgebauten Transporter und tritt eine 14-Stündige Reise in den Norden an. In eine Region, wo Schnee nicht nur eine Laune der Natur ist, sondern eine Konstante, eine Verlässlichkeit, die das Leben bestimmt.

Früh morgens, noch vor Dämmerung, beginnt Lailas Tag. Die Hunde müssen gefüttert werden. Das Futter, schon am Vorabend vorbereitet, wird mit heißem Wasser übergossen, um den Hunden die nötige Energie für den Tag zu geben. Es ist eine Welt, die von klaren Regeln bestimmt ist, die Laila über die Jahre gelernt hat.

Die Schlitten gleiten durch die Kälte, und Laila hält inne, sieht ihren Huskies beim Rennen zu. Es gibt Momente, in denen die Welt still zu stehen scheint, nur unterbrochen vom regelmäßigen Atem der Hunde und dem leisen Knirschen des Schnees. Ansonsten herrscht absolute Stille.

Für Laila ist dies mehr als nur ein Beruf – es ist ein Lebensweg, der von Hingabe und dem tiefen Wunsch geprägt ist, in einer Welt, die sich immer weiter von ihren Wurzeln entfernt, dem Natürlichen treu zu bleiben. Hier, weit abseits der Städte, inmitten der arktischen Wildnis, lebt sie mit ihren Tieren, in einer Balance, die rau und unerschütterlich erscheint.